
Hygrometer: Luftfeuchtigkeit zuverlässig messen
Zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann sowohl Technik als auch Gesundheit (Stichwort Schimmel) beeinträchtigen. Ein Hygrometer hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit und im Zuge dessen die Bausubstanz im Blick zu behalten – präzise und einfach. Doch wie funktioniert ein Hygrometer genau? Welche Arten gibt es? Und worauf sollten Anwender achten? Im aktuellen Magazinbeitrag gehen wir auf diese Fragen ein und liefern übersichtliche Antworten – gleich reinlesen!
Was ist ein Hygrometer?
Ein Hygrometer (auch: Luftfeuchtigkeitsmesser) ist ein Messgerät zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit. Das Gerät kommt überall dort zum Einsatz, wo ein stabiles Raumklima entscheidend ist – sei es in Wohnräumen, Archiven, Produktionsstätten oder Laboren. Der Hygrometer ist im Bereich der Lüftungstechnik wesentlicher Informationsgeber und unverzichtbares Instrument zur Sicherstellung eines optimalen Raumklimas
Wie misst man Luftfeuchtigkeit?
In der Praxis unterscheidet man zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit. Während die absolute Luftfeuchtigkeit die tatsächliche Menge an Wasserdampf bei einer bestimmten Temperatur in der Luft beschreibt (in Gramm pro Kubikmeter), gibt die relative Luftfeuchtigkeit den prozentualen Anteil im Verhältnis zur maximal möglichen Feuchtigkeit an. Dabei kommen hochfunktionale Sensoren zum Einsatz.
Die relative Luftfeuchtigkeit hängt maßgeblich von der Temperatur ab. Denn: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Moderne Hygrometer haben daher meist ein Thermometer integriert und zeigen somit parallel auch die Temperatur an, um das Messergebnis korrekt einordnen zu können.
In der Praxis wird normalerweise die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent angegeben:
- 40–60 % gelten als optimaler Bereich für Wohnräume.
- Unter 40 % kann die Schleimhaut austrocknen und das Infektionsrisiko steigen.
- Über 70 % erhöht das Risiko für Schimmelbildung – besonders an schlecht belüfteten Stellen.
Wie funktioniert ein Hygrometer?
Je nach Typ kommen unterschiedliche Messprinzipien zum Einsatz. Bürklin Elektronik bietet für Ihr Wunschprodukt die passenden Prüfspitzen und Tastköpfe.
Mechanische/analoge Hygrometer
Diese Geräte nutzen Materialien, die ihre Länge oder Form in Abhängigkeit zur Luftfeuchtigkeit verändern. Verbreitet ist in diesem Zusammenhang etwa das Haarhygrometer: Ein menschliches oder synthetisches Haar dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Diese Bewegung wird auf einen Zeiger übertragen – simpel und ganz ohne Strom.
- Vorteil: energieunabhängig
- Nachteil: etwas träge in der Reaktion und mit begrenzter Genauigkeit; wartungsintensiv (Kalibrierung alle 6 Monate empfohlen)
Elektronische/digitale Hygrometer
Moderne, digitale Hygrometer arbeiten mit Sensoren. Dabei kommt das ohmsche Messverfahren zum Einsatz. Die jeweilige gemessene Spannung, die durch einen Widerstand fließt, gibt Aufschluss über die Feuchtigkeit in der spezifischen Umgebung. Elektronische Geräte liefern präzise Werte und reagieren schnell.
Smarte Produkte in diesem Segment sind mit diversen Funktechnologien ausgestattet und ermöglichen die Integration in größere Überwachungssysteme oder Smart-Home-Anwendungen.
- Vorteil: hohe Genauigkeit; digitale Anzeige; oft mit Datenspeicher und Schnittstellen bzw. Bluetooth oder Wireless-Funktionen; keine Kalibrierung notwendig
- Nachteil: Stromversorgung erforderlich
Kombi-Geräte für spezifische Anwendungsgebiete
Hygrometer gibt es in verschiedenen Ausführungen. Darunter auch Kombigeräte, die neben einem Luftfeuchtigkeitsmesser zusätzlich andere Messgeräte und Funktionen integriert haben – etwa Thermometer, Barometer oder Uhren.
Wo werden Feuchtemessgeräte eingesetzt?
Die Anwendungsbereiche von Hygrometern sind vielfältig.
- Privatgebrauch: Kontrolle des Raumklimas, Vorbeugung gegen Schimmel oder zu trockene Luft
- Industrie: Überwachung sensibler Produktionsprozesse bzw. grundsätzlich der Werk- und Produktionsstätten, wo statische Aufladungen drohen
- Labors & Krankenhäuser: Einrichtungen, in denen bestimmte Luftfeuchtigkeitswerte vorgeschrieben sind
- Gebäudetechnik: Feuchtemanagement in Kellern, Lagerhallen und Co., in denen empfindliche Güter lagern – etwa Medikamente oder Lebensmittel
- Museen & Archive: Schutz von Kunstgegenständen und Dokumenten
- Landwirtschaft: Steuerung von Lüftung und Klimabedingungen in Gewächshäusern, Lagerstätten o. ä.
Hygrometer in der Industrie
In der Industrie spielt die präzise Messung der Luftfeuchtigkeit eine zentrale Rolle – insbesondere in sensiblen Fertigungsumgebungen.
Elektronische Hygrometer sorgen beispielsweise in der Elektronikproduktion dafür, dass keine elektrostatische Entladung durch trockene Luft entsteht.
In der Pharma- und Lebensmittelbranche wiederum helfen die Instrumente, strenge Hygienestandards einzuhalten und Qualitätsverluste zu vermeiden.
Auch bei der Lagerung von Rohstoffen oder im Gebäudemanagement großer Anlagen liefern Hygrometer wichtige Daten für die Klimaregelung.
Kombiniert mit anderen Messgeräten und Sensoren lassen sich komplette Monitoring-Systeme aufbauen – ein entscheidender Faktor für Prozesssicherheit, Energieeffizienz und Produktqualität, auch in der Industrie 4.0.
Hygrometer: Messgeräte mit großer Wirkung
Ob zur Steigerung des Wohnkomforts oder zum Schutz empfindlicher Güter – ein Hygrometer liefert die Basis für ein gesundes Raumklima. Insbesondere elektronische Modelle bieten durch ihre Präzision und Vielseitigkeit einen echten Mehrwert. Wer regelmäßig misst, erkennt Probleme frühzeitig – und kann rechtzeitig handeln.