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Nachhaltigkeit in der Elektronik: Wie nachhaltig ist die Elektronikindustrie wirklich? Eine Studie von Bürklin Elektronik klärt auf.

Elektronikindustrie im Wandel: Ein Blick in die Zukunft

Nachhaltigkeit wird auch in der Elektronikbranche immer wichtiger. Immer mehr Hersteller von elektronischen Komponenten und Elektronikbauteilen führen nachhaltige, grüne Produktlinien ein. Doch wie nachhaltig ist die Elektronikindustrie wirklich? Bürklin Elektronik hat 400 Arbeitende in der Elektronikindustrie befragt.

Autor: Redaktion Elektronik Kompetenz | | Lesezeit: ca. 3 Minuten

Nachhaltigkeitsansätze in der Elektronik

Bei der Entwicklung und Produktion von elektronischen Komponenten werden erneuerbare Energien wie Solarenergie und Windkraft flächendeckend eingesetzt (81%). Nur einer kleiner Teil (14%) setzt keinerlei erneuerbare Energien im Entwicklungs- und Produktionsprozess ein.

Neben dem Einsatz von energiesparenden Technologien wie Solarenergie (43%), nimmt auch das Recycling von Materialien an Bedeutung zu (20%). Auch Halbleitermaterialien wie SiC oder GaN sollen dabei helfen, den Energieverbrauch zu optimieren (20%).

Langlebigkeit von elektronischen Komponenten

Langlebigkeit von elektronischen Komponenten ist kein neues, aber weiterhin wichtiges Thema bei Herstellern. Um die Langlebigkeit der Produkte zu verbessern, werden Metalle wie Kupfer und Gold eingesetzt (31%), darauf folgen Silikon (20%) und Plastik wie Polyamide (20%).

Umwelteinfluss minimieren wichtiger als noch vor 5 Jahren

Hersteller berücksichtigen bereits beim Designprozess der Komponenten die Reparierbarkeit (98%). So können zum Beispiel defekte Teile leichter ersetzt werden oder es werden Anleitungen für eine Reparatur oder Ersatzteile angeboten. Für 40% ist die Reparierbarkeit dabei von besonders hoher Wichtigkeit, während nur 1% diese überhaupt nicht berücksichtigen.

Elektronikhersteller erachten das Minimieren des Umwelteinflusses und Abfalls während der Herstellung als wichtiger ein als noch 2018 (76%), nur ein Fünftel sieht hier keinen Wandel (18%).

Auch modulares Design ist ein zentrales Element in der Entwicklung von Elektronikbauteilen. Mehr als neun von zehn (94 %) gaben an, dass es wichtig ist, modulare Designs zu verwenden, um den Abfall an elektronischen Komponenten zu minimieren. 46% sagen, dass dies sehr wichtig ist, während 1% es überhaupt nicht für wichtig hält.

Sustainability Labels auf dem Vormarsch

Zertifizierungen helfen dabei, nachhaltige Produkte zu identifizieren. Beinah jeder Neunte erachtet offizielle Zertifizierungen wie das Ecolabel oder Energy Star Label sinnvoll. Neben solchen unabhängigen Zertifizierungen nehmen auch eigene Nachhaltigkeitslabel an Bedeutung zu. Fast die Hälfte (47 %) bietet derzeit schon eigene Siegel an. Ein Drittel ist dabei, solche einzuführen und 15% planen es für die Zukunft. Sustainability Labels sind auf dem Vormarsch.

Ergänzend dazu werden Maßnahmen ergriffen, um mehr Transparenz zu den Umweltauswirkungen der Produkte zu schaffen. Die Bereitstellung von Dokumenten zu Umweltauswirkungen für jedes Produkt ist hierbei ganz vorne dabei. Mehr als die Hälfte (54%) informiert bereits über die Umweltauswirkungen, ein Drittel (34%) ist dabei, diese Informationen bereitzustellen und etwa ein Zehntel (9%) plant dies einzuführen.

Konfliktfreie Materialien und Lieferketten im Fokus

Dass für unsere elektronischen Geräte Bauteile eingesetzt werden, die aus konfliktreichen Materialien gefertigt werden müssen, ist ein bekanntes Problem. Relevante Materialien werden häufig unter Bedingungen gewonnen, die für die Arbeitenden und die Natur schwerwiegende Folgen haben.

Hier zeigt sich, dass Hersteller diesem Problem entgegenwirken wollen. Bereits fast die Hälfte (47%) gibt an, ihre Lieferketten seien frei von Konfliktmaterialien. 46% stellen sicher, dass die elektronischen Komponenten keine Mineralien enthalten, die aus Gebieten mit Umweltschäden gewonnen werden. 42% stellen sicher, dass keine Mineralien verwendet werden, die aus Gebieten gewonnen werden, in welchen Menschenrechtsverletzungen stattfinden.

Eine Industrie im Wandel

Generell gilt: Nachhaltigkeitsansätze nehmen in der Elektronikindustrie bei der Entwicklung und Produktion von elektronischen Komponenten an Bedeutung zu. Neben dem Einsatz von erneuerbaren Energien, spielt auch die Langlebigkeit der Produkte und deren Reparierbarkeit eine immer wichtigere Rolle. Zertifizierungen sollen helfen, nachhaltige Produkte besser zu kennzeichnen. Eigene Nachhaltigkeitslabel werden bereits stark vorangetrieben. Hersteller achten auch in ihrer Lieferkette auf den Umwelteinfluss und auf eine stärkere Verwendung von konfliktfreien Materialien und Lieferketten ein.

Informationen zur Umfrage

Die Umfrage wurde im Auftrag von Bürklin Elektronik vom internationalen Umfrageinstitut OnePoll im September 2023 durchgeführt. Befragt wurden 400 Arbeitende in der Elektronikbranche in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden.

Autor: Redaktion Elektronik Kompetenz, Die Redaktion des Online-Magazins Blickpunkt Elektronik Kompetenz ist immer am Puls der Geschehnisse in der Welt der Elektronik. Sie verfolgt detailliert alle Entwicklungen und wirft regelmäßig einen Blick auf die neuesten Produkte, innovative Lösungsansätze, Trends sowie Tipps und Tricks für den Umgang mit elektronischen Bauteilen.