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DIN 31051 - Grundlagen der Instandhaltung: Ingenieur, der einen Laptop für die Wartung in einem Wärmekraftwerk benutzt

DIN 31051: Grundlagen der Instandhaltung

Um technische Anlagen hinsichtlich ihrer Effizienz, Betriebssicherheit und Langlebigkeit in Schuss zu halten, bedarf es sorgfältiger Instandhaltung. Die damit im Zusammenhang stehende Norm DIN 31051 bietet durch vier klar definierte Maßnahmen einen strukturierten Ansatz zur effektiven Erhaltung und Verbesserung von Objekten. Bürklin Elektronik schlüsselt die gewinnbringende Thematik im Detail für Sie auf.

Autor: Roberto Bellandi | | Lesezeit: ca. 5 Minuten

Definition DIN 31051

Die Instandhaltung nach DIN 31051 ist eine zentrale Säule der Qualitätssicherung. Sie beschreibt die Summe der Maßnahmen rund um die technische, organisatorische sowie administrative Aufrechterhaltung der Güte eines Bauelements oder einer Maschine. Die normierte Instandhaltung minimiert Ausfallzeiten und verhindert teure Reparaturen oder Austauschaktionen. Somit ist diese Vorgehensweise vor allem auch für die Elektronikbranche, wo Präzision und Zuverlässigkeit entscheidend sind, unerlässlich. In den beschriebenen Maßnahmen lässt sich die DIN-31051-Norm in Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Verbesserung unterteilen.

Wartung nach DIN 31051 – Vorbeugung durch regelmäßige Überprüfung

Im Bereich Wartung dreht sich primär alles darum, den Erhalt des Sollzustandes sowie eine intakte Betriebssicherheit zu gewährleisten. Dies beinhaltet vorbeugende Maßnahmen wie das Ölen und Fetten von Komponenten, das Nachfüllen von Betriebsstoffen und den Austausch von Verschleißteilen. Dabei liegt der Fokus stets auf der Prävention und dem Hinauszögern von Abnutzungserscheinungen, denn diese verursachen unweigerlich Kosten. Eine kontinuierliche Wartung führt zur Vermeidung umfangreicher Reparaturen und sichert langfristig die Funktionstüchtigkeit von technischen Komponenten. Regelmäßiges Reinigen und Justieren von Mikrochips zählen in der Elektronik-Branche beispielsweise zu klassischen Wartungsarbeiten. In der Halbleiterfertigung können dadurch die hohen Standards von Qualität und Zuverlässigkeit sichergestellt werden.

Inspektion nach DIN 31051 – Check-up für die Elektronik

Um bei unerwartet auftretenden Problemen rasch und zielgerichtet agieren zu können, sind regelmäßige gründliche Prüfungen der Beschaffenheit eines technischen Objektes nötig. Im Zuge der Inspektion kann mit einer Vielzahl von Techniken der aktuelle Zustand eines Instandhaltungsobjektes erhoben, erfasst und anschließend beurteilt werden. Je nach Branche und zu prüfender Eigenschaft kommen unterschiedlichste Verfahren zum Einsatz und decken potenzielle Fehlerquellen auf, noch bevor tatsächlich Schäden entstehen. In der Leiterplattenherstellung wird zum Beispiel die Druckqualität über die automatisierte optische Inspektion (AOI) überwacht.

Instandsetzung nach DIN 31051– Reparatur bei Defekten

Eine effiziente Prävention von Fehlern ist immer erstrebenswert, doch sind bereits Schadensfälle und Störungen eingetreten, gilt es, diese durch Instandsetzungsmaßnahmen zügig zu beheben. Vorsorge umfasst jegliche Reparaturmaßnahmen, um den definierten Soll-Zustand eines Objektes wiederherzustellen. Vielfach handelt es sich dabei um den Austausch fehlerhafter oder gänzlich defekter Komponenten. Besonders aus der Telekommunikation ist bekannt, welche weitreichenden Folgen der Ausfall von Netzwerkkomponenten verursachen kann. Um Imageschäden durch lange Ausfallzeiten zu umgehen und einen stabilen Betrieb des Netzwerks wiederherzustellen, ist eine zuverlässige und schnelle Reparatur maßgeblich.

Verbesserung nach DIN 31051 – Optimierung der Funktionsfähigkeit

Gibt es keine Defekte zu beheben, kommt mit der Maßnahme der Verbesserung eine weitere Komponente der Instandhaltung nach DIN 31051 ins Spiel. Ziel ist es dabei, funktionierende Systeme und Anlagen so anzupassen, dass sie noch effizienter und zuverlässiger arbeiten. Diese Feinjustierungen können in Steigerungen der Wirtschaftlichkeit, Produktionssicherheit wie auch der Umweltverträglichkeit resultieren. Schwachstellenanalysen identifizieren die Produktionsabschnitte in Systemen, die zwar funktionstüchtig sind, deren maximale Effizienz aber noch nicht völlig ausgeschöpft ist. Typisch sind derartige Maßnahmen in der kontinuierlichen Verbesserung von automatisierten Fertigungslinien, wie etwa bei der Herstellung von Leiterplatten.

Klassifizierung durch DIN EN 13306

Neben der klassischen DIN 31051 ist noch eine weitere Norm im Zusammenhang mit der Instandhaltung relevant: die DIN EN 13306. Darin werden die einzelnen Maßnahmen in zwei übergeordnete Hauptkategorien eingeteilt, nämlich in vorbeugende und korrektive Instandhaltung. Sie knüpfen zwar an unterschiedlichen Stellen des gesamten Instandhaltungsprozesses an, erzielen jedoch nur in Kombination miteinander die angestrebte Wirkung.

Vorbeugende Instandhaltung:

Unter vorbeugender Instandhaltung lassen sich alle Arbeitsschritte zusammenfassen, die potenzielle Ausfälle und Defekte noch vor ihrem Entstehen frühzeitig aufzeigen. Konkret: Wartung und Inspektion. Besonders in der Medizintechnik bedingen feinfühlige Sensoren und die Schaltkreise komplexer Systeme diese proaktive Herangehensweise für eine verlässliche Qualitätssicherung.

Korrektive Instandhaltung:

Als korrektive Instandhaltung gilt die Fehlerbehebung nach Störungen und Ausfällen, die trotz präventiver Maßnahmen auftreten – also der Instandsetzung. Das lässt sich anhand der Reparatur von defekten Mikrochips in Computerhardware erklären. Denn: Es wurden zwar vorbeugende Maßnahmen getroffen, um die Anfälligkeit für Defekte zu minimieren, dennoch sind gelegentliche Störungen unvermeidlich. Das Ersetzen des schadhaften Chips ist somit eine Instandsetzungs-Maßnahme, die der korrektiven Instandhaltung zuzuordnen ist.

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Nutzen und Zukunftsentwicklungen der Instandhaltung

Fassen wir zusammen: Die Instandhaltungsnormen DIN 31051 und DIN EN 13306 sind für die Qualitätssicherung in der Elektronikbranche maßgeblich. Sie sorgen für maximale Betriebsamkeit und erhöhen die Lebensdauer von Geräten und Maschinen. In weiterer Folge sind dadurch substanzielle Kostenersparnisse erzielbar. Durch die steigende Bedeutsamkeit des Internet of Things (IoT) sowie die zunehmende Automatisierung diverser technischer Abläufe ergeben sich aktuell auch im Bereich Instandhaltung signifikante Entwicklungen. Konzepte wie Instandhaltung 4.0 und Predictive Maintenance spielen immer größere Rollen und ermöglichen eine intelligente, vorausschauende Wartung – ein klarer Fortschritt in Sachen Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Anlagen.

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Autor: Roberto Bellandi, Roberto Bellandi ist einer der Produktmanager bei Bürklin Elektronik. Dort ist er für Messtechnik, Werkzeuge und Werkstattbedarf, Löttechnik, Gehäuse sowie chemische Erzeugnisse verantwortlich. Roberto arbeitet seit 2017 bei Bürklin Elektronik und verfügt über 25 Jahre Erfahrung als Produktmanager in der Elektronikbranche. Zuvor war er bei diversen Elektronikdistributoren tätig. Er ist Experte auf seinen Gebieten und interessiert sich für alle Themen rund um erneuerbare Energien.